Corona-Pandemie = Chance für Digitalisierung. Für alle?

Die LAG SELBSTHILFE Baden-Württemberg fordert anlässlich des diesjährigen europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen die Umsetzung der gleichberechtigten Teilhabe ALLER am digitalen Leben – gerade in Pandemiezeiten!

Presseinformation der LAG SELBSTHILFE Baden-Württemberg ( Leitet Herunterladen der Datei einDownload PDF )

Wir fordern zum Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai:

Die Belange der Menschen mit Behinderung – auch bei der Digitalisierung mitdenken!

Der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung findet am 5. Mai 2021 statt. 1992 wurde der Aktionstag erstmals ins Leben gerufen und findet jedes Jahr statt. Dabei ist das Ziel, Grundlagen für eine Gleichstellung behinderter Menschen zu schaffen. Der Tag wurde auf den 5. Mai gelegt, da an diesem Tag auch der Europatag des Europarates ist und somit gezeigt werden soll, dass alle Menschen europaweit gleichgestellt sein sollen.

Anlässlich dieses Protesttages zur Gleichstellung fordert die LAG SELBSTHILFE Baden-Württemberg e. V. gemeinsam mit ihren Mitgliedsverbänden-, die gleichberechtigte Teilhabe ALLER am digitalen Leben – gerade in Pandemiezeiten!

Aber die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ist häufig nicht gegeben, oft wird sie sogar nicht einmal mitgedacht. Hier zwei Beispiele:

  1. Mittel für nötige Geräte und Assistenz:

    Der Inklusionsbotschafter des Landesverbandes für Menschen mit Körper-und Mehrfachbehinderung Baden-Württemberg – Pierre Mayer, der mit einer Körperbehinderung lebt - berichtete bei einer Tagung des Verbandes, dass er als Mensch mit Einschränkungen derzeit von der digitalen Teilhabe ausgeschlossen ist: „Ich hätte mir mein I-Pad-Mini, niemals selbst leisten können, wenn ich es nicht geschenkt bekommen hätte. Aber noch schlimmer ist, dass ich noch immer in der Luft hänge und nicht weiß, ob man mir die notwendige Assistenz zur Nutzung des I-Pad zahlt. Dabei lebe ich recht selbstbestimmt im ambulant betreuten Wohnen.“

  2. Schulungen für alle

    Die stellvertretende Vorsitzende der LAG SELBSTHILFE B.W. und Angehörige eines Erwachsenen mit kognitiven Einschränkungen – Bärbel Kehl-Maurer: „Die Digitalisierung hat wesentlich dazu beigetragen, dass sich Menschen privat, beruflich und im Ehrenamt vernetzen können und die pandemiebedingte Isolation ein Stück weit überwinden können. Dies erlebe ich auch in meinem privaten Umfeld. Doch gerade für Menschen mit Behinderung und Assistenz-bedarf - wie bei meinem Bruder - wäre es besonders wichtig, diese neuen Techniken wie Internet, Handys und Tablets auch zugänglich und nutzbar zu machen.“

Es geht also mindestens um dreierlei: Um die Ausstattung mit Geräten, die Finanzierung von Assistenz und die Vermittlung des nötigen Know-Hows: „Wir dürfen nicht vergessen, dass viele Menschen mit Behinderung von Grundsicherung leben und sich all das nicht alleine leisten können!“, betont Frank Kissling von der LAG SELBSTHILFE Baden-Württemberg.

LAG SELBSTHILFE Baden-Württemberg

gez. Frank Kissling

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