Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen, Herr Dr. Klaus Heckemann, schildert im Editorial der KVS-Mitteilungen Ausgabe 05-06-2024 seine Zukunftsvision, allen Frauen mit Kinderwunsch eine „komplette Mutationssuche nach allen bekannten, autosomal-rezessiv vererbbaren, schweren Erkrankungen“ anzubieten. Bei positivem Test des Partners sollte das Paar dann mittels Präimplantationsdiagnostik (PID) das Risiko für solche Erkrankungen ausschließen. Das sei „Eugenik in ihrem besten und humansten Sinne“ und erspare bei den Betroffenen Leid, eingeschränkte Lebenszeit und Lebensqualität und vor allem Kosten der GKV. Der Mukoviszidose e.V. hält dieses Editorial aus mehreren Gründen für skandalös und richtet sich in einem Brief an KV Sachsen, welchen wir Ihnen als Anlage zu Ihrer gefälligen Kenntnisnahme beifügen; dem Brief als Anlage beigefügt ist der Auszug aus dem Editorial der KVS-Mitteilungen, auf den sich das Schreiben bezieht. Auch die Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen (ACHSE) e.V. zeigt sich bestürzt über die Äußerungen des Vorsitzenden der KV Sachsen, Dr. Klaus Heckemann zum Thema genetische Diagnostik im Editorial der KVS-Mitteilungen und fordert die Mitglieder der KV Sachsen in einem Offenen Brief zur Abberufung von Herrn Heckemann auf bzw. dessen sofortigen Rücktritt.
Sie finden die Gründe auf der Website der ACHSE e.V. veröffentlicht unter:
www.achse-online.de/de/was_tut_ACHSE/stellungnahmen/Stellungnahme-ACHSE-an-die-KV-Sachsen.php
Die BAG SELBSTHILFE zeigt sich ebenfalls bestürzt über die seitens Herrn Dr. Heckemann geäußerten Visionen zu Eugenik und teilt insoweit die dargelegten Auffassungen ihrer vorgenannten Mitgliedsverbände.