Abbau von Barrieren – Die LAG SELBSTHILFE Baden-Württemberg begutachtet Großprojekte!

Wenn Karlheinz Schneider mit dem Zug von seiner Heimatstadt Mannheim nach Stuttgart fährt, ist er blind für den Sonnenschein, die Landschaft, die Frisur der Zugbegleiterin. Was er deutlich wahrnimmt: Barrieren überall! Das fängt schon damit an, dass Mitmenschen ihn anrempeln - alle haben es eilig. Obwohl durch seinen Blindenstock von Weitem ersichtlich ist: „Achtung, ich kann Dich nicht sehen!“

Karlheinz Schneider ist Vorstandsmitglied der LAG SELBSTHILFE Baden-Württemberg e.V. und vertritt dort den Badischen Blinden- und Sehbehindertenverein. Seit 10 Jahren ist die UN-Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen in Kraft – sie gilt auch in Deutschland!

„Es wurde bereits manches erreicht – viel ist aber noch zu tun, um gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen Realität werden zu lassen,“ appelliert Herr Schneider. „Warum wird bei öffentlichen Projekten und bei privaten Bauten das Thema Barrierefreiheit sehr häufig immer noch noch mit spitzen Fingern oder viel zu spät angepackt?“ fragt Hubert Seiter, 1. Vorsitzender der LAG SELBSTHILFE Baden-Württemberg e. V.

„Das konsequente Rauchverbot hat dazu geführt, dass wir heute in allen Lokalen rauchfrei das Essen genießen können. Warum werden vergleichbare, unmissverständliche Gebote nicht auch im Planungsrecht aufgestellt?“ Die LAG SELBSTHILFE fordert die Einrichtung eines Landeskompetenzzentrums Barrierefreiheit.

Leitet Herunterladen der Datei einEine einstimmige Resolution der Mitgliederversammlung am 17.11.2018 erinnert die Landesregierung an eine entsprechende Zusage im Koalitionsvertrag. „Um unsere Forderungen anschaulich zu machen, werden wir im Frühjahr 2019 das Bundesgartenschaugelände in Heilbronn und die Remstal-Gartenschau zusammen mit Betroffenen begutachten. Schon jetzt laden wir Rollstuhlfahrer, Handbiker, Senioren mit Rollatoren, Familien mit Kinderwagen usw. zur Begehung vor Ort ein. Wir freuen uns auf viel Presseresonanz,“ sagt Herr Seiter.

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